Diese goldene Regel kennt nicht nur jeder Kartenspieler. Wissenschaftler haben mittlerweile auch bewiesen, dass die Lernfähigkeit höher ist, wenn mit der Hand geschrieben wird. Eine der jüngsten Forschungsarbeiten dazu stammt von der Princeton-Universität. Die beiden amerikanischen Psychologen Pam Mueller und Daniel Oppenheimer fassen ihre Arbeiten in einem 2014 veröffentlichten Aufsatz für die Zeitschrift "Psychological Science" mit der Erkenntnis zusammen, dass "der Stift mächtiger ist als das Keyboard". Ihr Artikel basiert auf mehreren Testreihen mit 65
Probanden. Diese mussten sich unter anderem das Video eines Vortrags anschauen und Notizen machen - die einen handschriftlich, die anderen hielten ihre Bemerkungen im Computer fest. Anschließend wurden die Teilnehmer zunächst mit verschiedenen Aufgaben aus ihrer Konzentration auf das Thema geholt. Nach einer
halben Stunde wurden sie dann mit Fragen zum Inhalt des Vortrags konfrontiert sowie zum Verständnis der Materie. Bezogen auf die Fakten, zeigten sich zwar keine wesentlichen Unterschiede. Das Verständnis für die Thematik war jedoch bei der Griffelgruppe deutlich ausgeprägter - auch wenn die Pause zwischen beiden Blöcken auf eine Woche ausgedehnt wurde. Als Erklärung wird angeführt, dass die Laptop-Bediener deutlich mehr Notizen gemacht hatten. Sie waren bemüht, die Vorträge möglichst im Original festzuhalten. Wer auf Kugelschreiber oder Bleistift vertraut, ist
dagegen gezwungen, schon beim Schreiben mehr zu filtern und zu gewichten. "Möglicherweise beschäftigen sich Menschen beim handschriftlichen Notieren mehr mit dem Verarbeiten als beim Tippen in den Laptop, so dass sie nur die wichtigeren Informationen für ihre Notizen auswählen", schreiben die Autoren.